Theater der Zeit

  • Dossier

    Chile

    Als Chile in den 1990er Jahren langsam zur Demokratie zurückkehrte, setzte ein Prozess der Erneuerung des chilenischen Theaters ein. Diese Entwicklung konsolidierte sich im 21. Jahrhundert: Die meisten Autor:innen der Gegenwart sind Schauspieler:innen, die durch die Arbeit mit ihren Compagnien zu Dramatiker:innen wurden und das Theater ausgehend von den Proben hören. Ein wichtiger Faktor in diesem Veränderungsprozess war das großartige Wirken der engagierten Autor:innen in der Zeit der Diktatur.

    Heute setzen international bekannte Künstler:innen wie Manuela Infante und Guillermo Calderón neue Akzente in der außerordentlich lebendigen, sehr politischen Theaterszene Chiles.

  • Foto: Canva
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  • „Verdar“ von Nicolás Lange unter der Regie von Paula Aros Gho

    Überlegungen

    Räume im Besitz der Bürger

    Seit zwanzig Jahren inszeniere ich Theaterstücke in einem Land, in dem vor fünfzig Jahren *__________________ *. Auf der Linie oben können Sie alles eintragen, was Sie wollen oder wissen über …

    von Paula Aros Gho

    Foto: FITAM

  • Die Schauspielerin Marcela Salinas in „Estado vegetal“ (vegetativer Zustand) von Manuela Infante in der selber Regie

    Überlegungen

    Ich bin eine 44-jährige chilenische Schauspielerin, also habe ich mein ganzes Leben in diesem Raum der – ich würde sagen „schwebenden“ Zeit – verbracht, die sich von jenem „historischen Ereignis“ …

    von Marcela Salinas

    Foto: Maida Carvallo

  • „Liceo de Niñas“ (Mädchenschule) von Nona Fernández in der Regie von Marcelo Leonart

    Überlegungen

    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer

    Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, ein Satz, der wie ein Rätsel der Sphinx in einem Lieblingsbild eingeschlossen ist1, ergab im Oktober 2019 besonderen Sinn. In diesem Monat liefen die …

    von Catalina Devia

    Foto: Maglio Pérez

  • „Memoria“ von Trinidad González in eigener Regie

    Überlegungen

    Mein Land

    Wir sind ein Land. Umgeben von Bergen und Geheimnissen. Ein Land aus Steinen und Knochen. Knochen unter Steinen. Steine in der Hand und in der Brust. Steine in den Augenhöhlen. …

    von Trinidad González

    Foto: Daniel Corvillón

  • „Bell Cross“, ein zeitgenössisches Tanzstück unter der Regie von Manuel Morgado

    Überlegungen

    Rekonstruieren, was uns die Diktatur genommen hat

    Die Auseinandersetzung mit dem Putsch vor fünfzig Jahren und den Folgen des Putsches war und ist eine Konstante in der chilenischen Theaterlandschaft. Daraus sind zwei wesentliche Tendenzen in der künstlerischen …

    von Manuel Morgado

    Foto: Josefina Miranda

  • Performer:innen im Rahmen des Umzugs im Karneval de La Legua auf der Straße. Foto Ana Carolina Alba

    Überlegungen

    Guerrilla Marika

    Der Staatsstreich im September 1973 ist eine offene Wunde in der Geschichte unseres Landes. Die untersten Schichten der Gesellschaft wurden verfolgt, und wir, die sexuell dissidenten Personen, sollten uns unter …

    von César Cisternas und Cristián Aravena

    Foto: Ana Carolina Alba

  • „Donde viven los bárbaros“ (Wo die Barbaren leben) in der Regie von Pablo Manzi, Andreina Olivari. Foto Daniel Corvillón

    Überlegungen

    Bonobo

    Obwohl unsere Biografien stark durch das unmittelbare Erleben der Diktatur geprägt sind, lässt sich doch sagen, dass ein bedeutender Teil unserer gesellschaftlichen und politischen Erfahrungen in Chile in die Zeit …

    von Pablo Manzi und Andreina Olivari

    Foto: Daniel Corvillón

  •  und in der Regie von Plataforma Bastarda (Bastard-Plattform) von Tania Rojas  Credit Christian Nawrath

    50 Jahre nach dem Putsch in Chile

    Wie hat sich die Beziehung zwischen Erinnern und Theater nach der Diktatur entwickelt?

    von Ivan Insunza Fernández und Sebastián Pérez Rouliez

    In diesem Text setzen wir uns mit der chilenischen Theaterlandschaft nach der Diktatur und nicht mit der der Transition auseinander, da wir andernfalls eine theoretische und politische Einordnung vornehmen müssten, …

    Foto: Christian Nawrath

Neuerscheinungen im Verlag

Die „bunte Esse“, ein Wahrzeichen von Chemnitz
Alex Tatarsky in „The Future Is For/ Boating“ von Pat Oleszkos, kuratiert von ACOMPI für die Galerie David Peter Francis, Juni 2024, vor dem Lady Liberty Deli im St. George Terminal, Staten Island, New York