Dossier
Chile
Als Chile in den 1990er Jahren langsam zur Demokratie zurückkehrte, setzte ein Prozess der Erneuerung des chilenischen Theaters ein. Diese Entwicklung konsolidierte sich im 21. Jahrhundert: Die meisten Autor:innen der Gegenwart sind Schauspieler:innen, die durch die Arbeit mit ihren Compagnien zu Dramatiker:innen wurden und das Theater ausgehend von den Proben hören. Ein wichtiger Faktor in diesem Veränderungsprozess war das großartige Wirken der engagierten Autor:innen in der Zeit der Diktatur.
Heute setzen international bekannte Künstler:innen wie Manuela Infante und Guillermo Calderón neue Akzente in der außerordentlich lebendigen, sehr politischen Theaterszene Chiles.

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Bonobo
Obwohl unsere Biografien stark durch das unmittelbare Erleben der Diktatur geprägt sind, lässt sich doch sagen, dass ein bedeutender Teil unserer gesellschaftlichen und politischen Erfahrungen in Chile in die Zeit …
von Pablo Manzi und Andreina Olivari
Foto: Daniel Corvillón

Gebrannt hat es immer schon
Stimmen zeitgenössischer chilenischer Künstler:innen gegen das Theater
von Nicolás Lange
Foto: Thomas Lenden

50 Jahre nach dem Putsch in Chile
In diesem Text setzen wir uns mit der chilenischen Theaterlandschaft nach der Diktatur und nicht mit der der Transition auseinander, da wir andernfalls eine theoretische und politische Einordnung vornehmen müssten, …
Foto: Christian Nawrath

Wir sind pessimistisch
Der chilenische Dramatiker Guillermo Calderón über die Entstehung von „Colina“ im langen Schatten eines Justizskandals Im Gespräch mit Thomas Irmer
von Guillermo Calderón und Thomas Irmer
Foto: Cesar Pacheco

Schreiben, um nicht zu vergessen
Im Jahr 2020 begannen wir mit dem Projekt Dramaturgas Chilenas (Chilenische Dramatikerinnen), das versucht, zur Sichtbarkeit der Arbeit von Theaterautorinnen in unserem Land beizutragen. Zuerst erschien ein Podcast, dann eine …
Foto: MoodLab und Noli Provoste

Der Albtraum ist noch nicht vorbei
Interview mit der Autorin Nona Fernández
von Nona Fernández Silanes und Lorena Saavedra
Foto: Maglio Pérez

Die Straße wird queer
Performance und Protest der LGBTQIA+ Szene in Chile
von Cristeva Cabello und Jorge Díaz
Foto: Elianira Riveros

Verletzte Körperlandschaft
Chiles und meine Vergangenheit und wie das Theater mir geholfen hat, sie zu überwinden
von Leyla Selman
Foto: Campos Hernández

Teatro Lautaro in Deutschland gestern und heute
Körperlichkeit, Rhythmus und Farbe
von Claudia Sandberg
Foto: Volkstheater Rostock
![„AMAS [Arqueología de la Memoria del Acoso Sexual]“ (Archäologie der Erinnerung an sexuelle Belästigung) von Georgia del Campo Andrade](/_next/image?url=%2Fapi%2Ffiles%2F0c2caf32-37a0-4b3c-ab73-38773f81d809%2F01_Georgia-del-Campo_.jpg&w=3840&q=75)
Widerhall einer kollektiven Erinnerung in Chile
Am 11. September 2023 sind es fünfzig Jahre her, seitdem in Chile der Militärputsch war. 17 Jahre lang waren die Militärs an der Macht. Die Art und Weise, wie das …
Foto: Paulina Durán

Klänge von Gestern und Heute auf den Bühnen Chiles
In der (chilenischen) Theaterlandschaft gibt es Inszenierungen, die als Meilensteine gelten, was die künstlerische Arbeit mit Klangqualitäten betrifft – Ergebnisse langjähriger, konsequenter und konzentrierter Auseinandersetzungen mit der Materie. Unvergessen bleibt …
von Soledad Lagos
Foto: Teatro Municipal de Talca

Inspiration durch Stille – Kreativität durch Bewegung
„Wir glauben an die Fiktion der Zeit, an Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, aber es kann auch sein, dass alles gleichzeitig geschieht […]“ – bleiben wir nach über vierzig Jahren einen …
von Michael Eickhoff
Foto: Birgit Hupfeld

Theater und Digitalität
Ein regionales Projekt der Goethe-Institute in Südamerika
von Verena Lehmkuhl und Fernanda Fábrega
Foto: Sebastián Arriagada

Im SÜDEN, wo sich die Überflüssigen treffen
Der fünfzigste Jahrestag des Putsches, des Tods von Salvador Allende und des Beginns der Militärdiktatur trifft uns als Gescheiterte an. Im Oktober 2019 ist das Land explodiert um den Mächtigen …
Foto: Maglio Pérez und Jorge Zambrano

1986
Ich bin sechs Jahre alt, es ist Sommer. Ich bin auf dem Land. Wir sind jeden Sommer auf dem Land. Meine Mutter sitzt im Schatten auf einem Stuhl. Ich liege …
Foto: Josefina Pérez

Reaktivierung und Verteidigung der Erinnerung
Über die Geschichte des chilenischen Theaters und unseres Festivals zu sprechen, bedeutet unweigerlich, über die fünfzig Jahre seit dem Putsch zu sprechen. Unsere dreißigjährige Geschichte wurde stark geprägt durch den …
von Carmen Romero
Foto: Festival Internacional Santiago a Mil

GAM: Fünfzig Jahre nach dem Putsch
Das Centro Gabriela Mistral (GAM) ist ein emblematischer Ort der Stadt Santiago de Chile, nicht nur, weil es das erste Kulturzentrum ist, das unter einer demokratischen öffentlichen Politik gegründet wurde, …
Foto: Patricio Melo

Die Schützengräben des Unwahrscheinlichen
Seit 23 Jahren arbeite ich in den Darstellenden Künsten von der technischen Seite aus. Ich habe immer das große Engagement meiner Kollegen geteilt, darüber nachzudenken, was wir in den prekären …
von Claudia Yolin
Foto: Álvaro Benítez

Über die fünfzig Jahre
Das Trauma, das meine Familie durch den Putsch erlitten hat, ist unvorstellbar. Deshalb hasse ich es, in Chile zu leben. Ich wäre gerne ausgewandert, konnte es aber nicht. Einmal war …
Foto: M. Paz González Durney