Theater der Zeit

100 Jahre Theater Wunder Schweiz

366 Druckseiten, 35 Beiträge, Ausgabe kaufen

Assoziationen: Dossier: Bertolt Brecht Peter Michalzik Benno Besson

teilen:

Vorwort

Anfang mit Auge Was hätte ein waches Auge gesehen, das in den ersten zwei, drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in geringer Höhe über die Schweiz hinweg geflogen wäre und dabei, komischer Gedanke, seine Aufmerksamkeit allein auf die Theater gerichtet hätte? Zunächst wäre das Auge tief beeindruckt gewesen. In fast jeder der vielen kleinen Städte (auch Zürich hatte gerade mal 200 000 Einwohner) gab es ein fest gebautes, schmuckes, grösseres Theater. Schau an, die Schweiz, hätte das Auge also vielleicht gedacht, nichts ist mehr von der Theaterfeindlichkeit zu sehen, die das Land so lange bestimmt hatte. Das Auge könnte seine Reise überall und zu jeder Zeit beginnen. Aber lassen wir es ganz im Westen, am Genfer See, anfangen. Nehmen wir weiter …

Anfang mit Auge

Anfang mit Auge Was hätte ein waches Auge gesehen, das in den ersten zwei, drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in geringer Höhe über die Schweiz hinweg geflogen wäre und dabei, …

von Peter Michalzik

Der monte verità und Dada

Kurz bevor es ganz oben war, an der Quelle des Rheins, kurz vor dem Gotthard, machte das Auge einen Abstecher nach Süden. Dieser Abstecher führte es ins Tessin, wo es, …

von Peter Michalzik

Anzeige

Weiter mit Auge

Zurück und hinauf zum Gotthard fliegt nun, mit einer Zürcher und Asconeser Abschiedsträne im Winkel, das Auge. In den kommenden Jahren wird dieser Gotthard als Schweizer Zentralpunkt eine verklärende Re-Mythisierung …

von Peter Michalzik

Weiter im Innern

Was also wäre in diesen Theatern zu erleben gewesen, das dieses Auge auf seiner Rundreise nicht gesehen hätte? Gab es etwas, ein Erlebnis, das damals diesen Häusern und Bühnen gemeinsam …

von Peter Michalzik

Festspieltraditionen

Damit steht eine grosse Schweizer Theatertradition in Zusammenhang, die tatsächlich bis ins späte Mittelalter zurückreicht. Es sind die unterschiedlichen Formen religiöser Spiele: Heiligenspiele, Mysterienspiele, religiöse Laienspiele, Fastnachtsspiele, Weihnachtsspiele, „Jedermann“-Inszenierungen, andere …

von Peter Michalzik

Anzeige

Der Pfauen bis 1938

Oskar Wälterlin (nach einem längeren Zwischenspiel in Frankfurt am Main von 1933 bis 1938, in dieser Zeit fand die Uraufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ statt) wurde 1938 Intendant am …

von Peter Michalzik

Anzeige

Geistige Landesverteidigung

Die Geistige Landesverteidigung, wesentlich befördert vom Schriftstellerverband, wesentlich gedacht als Schutz des Eigenen, wesentlich begriffen als genuin schweizerisches Denken, wurde für die Politik wie auch die Theaterauffassung in diesen Jahren …

von Peter Michalzik

Brecht in der Schweiz

Dann war da noch Bertolt Brecht und sein Aufenthalt in Zürich, die Aufführungen von „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Leben des Galilei“. Vielleicht werden …

von Peter Michalzik

Zurück in Zürich

Die politische Stimmung, von der das Schauspielhaus abhing, war 1950 schon deutlich. Unter Wälterlin wurde eine „Dreigroschenoper“ abgesagt, Antikommunismus wurde Vertragsbestandteil. Die Geschichte der Direktoren (es waren tatsächlich nur Männer) …

von Peter Michalzik

Benno Besson: Schweizer Welttheater

Eine auch zeitgeschichtlich interessante Vita hat der einflussreichste Westschweizer Theatermacher dieser Zeit. Der 1922 in Yverdon-les-Bains (wo heute das Theater seinen Namen trägt und wo Dürrenmatt lebte) geborene Benno Besson …

von Peter Michalzik

Die Opernstadt Genf

Man sagt in Genf, dass die Stadt eine Opern- und keine Theaterstadt sei. Man sagt hier, man neige in der Romandie dazu, das repräsentative und ästhetische (im Sinne von schöne) …

von Peter Michalzik

Zürich: Vom Stadttheater zum Opernhaus

Das Opernhaus Zürich, heute global eine der tonangebenden Bühnen, hiess 1920 Stadttheater, existierte seit 1834 und bildete mit dem Schauspiel einen gemeinsamen Betrieb. Es war das Actien-Theater, das es bis …

von Peter Michalzik

Théâtre populaire romand

Anne Bisang leitet heute das TPR, das Théâtre populaire romand. Dieses Theater ist das erstaunlichste der Westschweizer Theater, wohl auch das westschweizerischste der Westschweizer Theater. Es entstand, Anfang der sechziger …

von Peter Michalzik

Das Carouge, das Netz und das Vidy

Das Netz beziehungsweise die Vernetzung spielt in der Theaterwelt der Romandie eine zentrale und immer grösser werdende Rolle. Auch das TPR ist zentraler Bestandteil dieses Netzwerks, es ist ein Partner …

von Peter Michalzik

Neue Tendenzen in der Westschweiz

Zum Abschluss noch ein paar Personen, Tendenzen, Entwicklungen: Die Auswahl ist auch hier notgedrungen subjektiv. Seit 2016 gibt es bei den Festspielen von Avignon, dem Zentralereignis des französischsprachigen Theaters, eine …

von Peter Michalzik

Neue Tanztendenzen

Eine Bestandsaufnahme der Schweizer Kulturlandschaft, der Clottu-Bericht von 1975, berücksichtigte den Tanz noch nicht, obwohl etwas später deutlich wurde, dass das Jahr 1973 als Übergangs- bzw. Schlüsseljahr für den Tanz …

von Peter Michalzik

Anzeige

Das Tessin

Daniele Finzi Pasca wurde 1964 in Lugano geboren. Er vertritt das Theater aus dem Tessin zurzeit wahrscheinlich mehr als jeder andere, er ist weltweit als Regisseur und Choreograf tätig. Das …

von Peter Michalzik

Zürcher Zerwürfnisse

Noch einmal ein halbes Jahrhundert zurück: Nach dem schnellen und gnadenlosen Scheitern Peter Löfflers, Klaus Völkers und Peter Steins in Zürich (s.S. 59) war guter Rat teuer. Der pensionierte Harry …

von Peter Michalzik

Neue Schweizer Dramatik

Wie sah es mit der Westschweizer Dramatik aus? Es gab etliche Schriftsteller in der Westschweiz, Dramatiker fanden sich wenige darunter. Charles Ferdinand Ramuz haben wir erwähnt, er war aber kein …

von Peter Michalzik

Die Freie Szene

Hier ist noch einmal ein Exkurs vom Schauspielhaus in die freie Szene notwendig. Bis Ende der siebziger Jahre gab es in Zürich die Oper, die Tonhalle, das Kunsthaus und das …

von Peter Michalzik

Ein Ende der Geschichte?

Am Anfang dieser Geschichte des Theaters in der Schweiz stand das Theater noch grundsätzlich in Frage, es schien offen, ob sich das Land dafür oder dagegen entscheidet. 1920 war die …

von Peter Michalzik

Nachwort mit Spiegel

So lange ist es noch nicht her, dass Friedrich Dürrenmatt seine Laudatio auf Václav Havel mit „Die Schweiz – ein Gefängnis“ betitelte. Dürrenmatt hielt die Rede, in der er die …

von Peter Michalzik

Anzeige