Theater der Zeit

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Theater der Zeit 9/2020

Zwillingsbruder eines Bürgerkriegs

Wajdi Mouawad und der Libanon

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Editorial

Als am 4. August im Hafen von Beirut 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodierten, explodierte mit diesem illegal gelagerten Material die Zukunft eines ganzen Landes. „Alles ist zerstört“, schrieb der libanesisch-kanadische Schriftsteller und Dramatiker Wajdi Mouawad in Le Monde. Nicht nur der Beton. Eine Monstrosität, für die es lange schwer sein werde, Worte zu finden. Und doch müssen sie gefunden werden. Worte, um dem Schmerz, dem sonst die Sprache fehlt, einen Ausdruck zu ver­leihen. Wajdi Mouawad ist, wie es Lena Schneider in ihrem Porträt in dieser Ausgabe beschreibt, in dieser Beziehung ein Ausnahmeautor. Seine gewaltigen, verstörenden, berührenden, weltumspannenden Theatertexte kommen immer wieder auf den Libanon zurück, das Land seiner Kindheit, das er 1978 zu Beginn des Bürgerkriegs verließ. Was blieb, war ein …

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thema: warum theater?

Protagonisten

Abschied

Theater und Moral

Kolumne

  • Das Herz von SO 36

    Es gibt auch Nächte im Buchladen, dann, wenn die Bücher schlafen und nur ein bisschen Licht in eine Ecke fällt, dorthin, wo wir sitzen, vor und hinter dem Tisch, an …

neuerscheinungen: theater der zeit-buchverlag

Festivals

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    Die Salzburger Festspiele feiern unter Abstandsregeln ihr hundertjähriges Jubiläum, während Peter Handke in seinem neuen Stück nach einem Miteinander ohne Hass und Hetze sucht

    von Margarete Affenzeller

  • Festival der Inselkunde

    Besser geht‘s nicht: Die dreißigste Ausgabe der Theaterformen in Braunschweig zeigt, wie ein Festival unter strengen Pandemiebedingungen ablaufen kann

    von Theresa Schütz

Look Out

  • Foto_ Oliver Brosmann

    Abgründige Sprachlosigkeit

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    Kritiker bezeichnen eine gelun­gene Inszenierung ja schnell einmal als „radikal“. Aber Rieke Süßkows „Medea“-Version ist es wirklich. In ihr fällt den ganzen Abend über kein einziges Wort. Trotzdem – oder …

    Foto: Oliver Brosmann

Stück

Magazin

Gespräch

  • Foto: Marco Grund

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    von Sabine Leucht

    Herr von Glasenapp, warum zücken derzeit bestimmte Parteien so gern die Waffe „Neutralitätsgebot“? Das ist häufig eine Scheinwaffe. Viele, die sich darauf berufen, haben die Grund­sätze nicht verstanden. Es geht …

    Foto: Marco Grund