Theater der Zeit

Theater der Zeit 10/2022

Der Untergang des russischen Theaters

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Editorial

von Thomas Irmer

Das Titelbild zeigt die Flamme über dem PCK Schwedt in der brandenburgischen Uckermark, wo seit Jahrzehnten russisches Rohöl durch die „Drushba-Trasse“ ankommt und verarbeitet wird. Die sogenannte Abfackelung von Prozessgasen ist in Raffinerien ein normaler Vorgang, doch nun ist diese Flamme auch ein Symbol geworden: für die Stadt Schwedt, für die Nöte von Embargo-Politik, nicht zuletzt auch dafür, wie der russische Angriffskrieg nach Deutschland hineinwirkt, bis in die Kultur und die Theater, die schon die Heizkosten für den Winter durchrechnen und dabei das Publikumsverhalten mit steigender Sorge im Auge behalten. Man kann es auch so sagen: In Schwedt brennt die Luft. Denn sollte die Flamme über dem PCK verlöschen, wird die Stadt veröden. Die Uckermärkischen Bühnen in ihrem 1978 im …

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Aktuelle Inszenierung

Die sparsam eingesetzten Attribute der Herrschaft schaffen keine Distanz: das Ensemble von „Macbeth“ in der Regie von Christian Friedel am Staatsschauspiel Dresden. Foto Sebastian Hoppe

Ecce homo – vom Leiden an den eigenen Verbrechen

Christian Friedels Sound-Stück „Macbeth“ am Staatsschauspiel Dresden

von Michael Bartsch

Als Universalakteur beim lange verschobenen „Macbeth“ spielt Christian Friedel in Dresden das Ensemble keineswegs an die Wand. Ein multimediales Opus, das dennoch dicht am klas­sischen Schauspiel bleibt. „Das eben ist …

Foto: Sebastian Hoppe

ruhrtriennale

„Haus“ von Sarah Nemtsov in der Regie von Heinrich Horwitz und Rosa Wernecke in der Turbinenhalle. Foto Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2022

Völlig losgelöst

Die Ruhrtriennale beschäftigt sich seltsam kraftlos mit der Schwelle zwischen Leben und Tod

von Stefan Keim

Foto: Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2022

Stückgespräch

Stück

Auftritt

„Exil“ von Lion Feuchtwanger in der Regie von Luk Perceval am Berliner Ensemble. Foto Jörg Brüggemann

Berlin: Im kalten Licht

Berliner Ensemble: „Exil“ von Lion Feuchtwanger, Bearbeitung Luk Perceval und Sibylle Baschung. Regie Luk Perceval, Bühne Annette Kurz, Kostüme Ilse Vandenbussche

von Thomas Irmer

Foto: Jörg Brüggemann

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Was bringt den Künstler dazu, sich zu bewaff- nen und zu kämpfen? Oleh Stefan in „Sich waffnend gegen eine See von Plagen“ in der Regie von Stas Zhyrkov an der Berliner Schaubühne. Foto Gianmarco Bresadola

Berlin: Das postheroische Heldentum

Schaubühne am Lehniner Platz: „Sich waffnend gegen eine See von Plagen (ОЗБРОЮЮЧИСЬ ПРОТИ МОРЯ ЛИХ)“ (UA) Ein Projekt von Stas Zhyrkov und Pavlo Arie. Regie Stas Zhyrkov, Bühne Jan Pappelbaum, Kostüme Dagmar Fabisch

von Nathalie Eckstein

Foto: Gianmarco Bresadola

Kollektive Trauerarbeit: Ensemble der Inszenierung „Medea 38 / Stimmen“ in der Regie von Nuran David Çalis am Theater Bonn. Foto Thilo Beu

Bonn: Thesentheater mit emotionalem Kern

Schauspiel Bonn: „Medea 38 / Stimmen“ von Doğan Akhanlı mit Texten und nach Motiven von Christa Wolf, Euripides, Seneca (UA). Regie und Video Nuran David Çalis, Musik Vivan Bhatti, Bühne Anne Ehrlich, Kostüme Anna Sünkel

von Stefan Keim

Foto: Thilo Beu

Auf Wiedersehen auf Sorbisch: „Raumfahrer" in der Regie von Paula Thielecke am Staatstheater Cottbus von vorn nach hinten: Sophie Bock, Markus Paul, Sigrun Fischer und Jonathan Reimer (Live-Kamera), Sigrun Fischer und Torben Appel. Foto Marlies Kross

Cottbus: Verrutscht

Staatstheater Cottbus: „Raumfahrer“ nach dem Roman von Lukas Rietzschel (UA). Bearbeitung und Regie Paula Thielecke, Bühne/Kostüme Jan Koslowski, Video Max Kubitschek, Musik Mika Amsterdam

von Thomas Irmer

Foto: Marlies Kross

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Das Unbehagen in der Liebe: Juliane Götz in „Werther“ in der Regie von Niklas Ritter am Theater Vorpommern. Foto Peter van Heesen

Stralsund: Die Werther:in

Theater Vorpommern: „Werther“ nach „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe. Regie und Bühne Niklas Ritter, Kostüme Juliane Götz

von Juliane Voigt

Foto: Peter van Heesen

Spektakel auf der Bühne: „Monster und Margarete“ von Thomas Arzt in der Regie von Susanne Lietzow an den Tiroler Volksschauspielen Telfs. Foto Victor Malyshev

Telfs: Keinesfalls hässlich

Tiroler Volksschauspiele: „Monster und Margarete“ von Thomas Arzt (UA). Regie Susanne Lietzow, Bühne Aurel Lenfert, Kostüme Mirjam Ruschka

von Bernd Doppler

Foto: Victor Malyshev

Splatter und Splitter auf der Drehbühne „NV / NIGHT VATER / VIENNA“ von und mit Paul McCarthy und Lilith Stangenberg am Wiener Volkstheater. Foto Paul McCarthy. Courtesy the artist and Hauser & Wirth. Photos Ryan Chin and Alex Stevens

Wien: Nachtportier, analfixiert

Volkstheater Wien: „NV / NIGHT VATER / VIENNA“ von Paul McCarthy und Lilith Stangenberg

von Dora Dorsch

Foto: Paul McCarthy. Courtesy the artist and Hauser & Wirth. Photos Ryan Chin and Alex Stevens

Magazin

Das Anthropozän im Schlepptau: Thomas Köcks „Solastalgia" beim Kunstfest Weimar. Foto Robert Schittko

Erweiterte Realitäten

Eindrücke vom Kunstfest Weimar, das eine „Sehnsucht nach morgen“ beschwor

von Michael Helbing

Das Kunstfest Weimar schmeißt mit großen Steinen. Die Brocken fliegen uns (und ihm) um die Ohren, in einer alten verlassenen Fabrikhalle am Stadtrand, die in unregelmäßigen Abständen zum Veranstaltungsort dieses …

Foto: Robert Schittko

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Gespräch